Der Titanic-Verein Schweiz ist seit seiner Gründung und bis heute der weltweit einzige Titanic-Verein in einem Binnenland. Doch der TVS hat neben dieser Besonderheit noch viel, viel mehr zu bieten.
Der TVS wurde 1992 von Linda von Arx-Mooser und Günter Bäbler gegründet. Anlässlich des 80. Jahrestages berichteten viele Medien über die Titanic, und zum Teil auch über die Arbeit der beiden. Darauf meldeten sich einige weitere Interessierte. Ausserdem führte in Deutschland Frank Völker die Liste der sogenannten “Titanic-Hobby-Forscher”. Das war lediglich eine Adressliste mit den Angaben zu den verschiedenen Intereressen innerhalb des Themas. Das waren sozusagen die Ur-Titanicer im deutschsprachigen Raum und der TVS war froh, auf diese Liste mit rund 30 Namen zurückgreifen zu können – viele sind dem Verein bis heute treu.
Der eigentliche Gründungsakt verlief dann wenig spektakulär. In Wald (Kanton ZH) trafen sich im April 1992 Linda von Arx-Mooser (damals Linda Erni), Martin Erni und Günter Bäbler. Festgelegt wurden die Statuten, die Erscheingungsweise und der Name des Vereinsheftes und der Mitgliederbeitrag. Die Arbeiten wurden wie folgt verteilt: Linda übernahm das Präsidium, Günter das Amt des Vizepräsidenten und Kassierers und Martin war fortan Aktuar (schweizerisch für Schriftführer). Schon bald machten sich die drei an die Produktion der ersten Titanic Post (TiPo), schliesslich waren sie eben erst voller Eindrücke von einem Titanic-Treffen in Boston/USA zurückgekehrt. Dort schnupperten sie zum ersten Mal die Luft der grossen, internationalen Titanic-Welt.
Beim Versand der ersten Titanic Post zählte der Verein etwas mehr als ein Dutzend Mitglieder. Die ersten TiPos wurden kopiert, von Hand zusammengestellt und geheftet. Über die Jahre wurde das Heft professioneller und setzt sowohl in der Aufmachung wie auch im Inhalt immer wieder neue Massstäbe.
Seit der Gründung wuchs der Verein kontinuierlich und erreichte 1998 aufgrund des Booms, den James Camerons Titanic-Film auslöste, eine Grösse von fast 500 Mitgliedern. In den Jahren darauf schrumpfte der Verein vorrübergehend wieder auf rund 200 Mitglieder. Inzwischen haben wir aber wieder mehr als 500 Mitglieder – nicht zuletzt, weil wir die Mitgliedschaft durch die Digitalisierung der Titanic Post inzwischen kostenlos anbieten können.
Bedingt durch die geographische Zerstreung der Mitglieder (vorwiegend Schweiz und Deutschland, aber auch viele sonstige Länder) war von Anfang an klar, dass ein verbindendes Vereinsheft die zentrale Rolle im Verein spielen muss. Mit der Titanic Post schufen wir eine vielbeachtete und inzwischen auch weltweit anerkannte Fachzeitschrift, die alle möglichen Themen rund um die Titanic aufgreift. Platz haben neben Artikeln zu einzelnen Aspekten der Geschichte, Hintergründe und Biographien auch Geschichten über andere Schiffe, Katastrophen und Reiseberichte.
Ebenfalls institutionalisiert wurde unsere jährliche Generalversammlung im Sommer, bei der sich die Mitglieder persönlich austauschen und Freundschaften schliessen oder pflegen können. Zahlreiche weitere Anlässe zeugen von einem überraschend aktiven Verein und enger Verbundenheit trotz der zum Teil riesigen Distanzen zwischen den Mitgliedern.
Der Verein geriet Ende 2011 in turbulentes Fahrwasser: Es zeichnete sich zunächst eine Auswechslung des damaligen kompletten Vorstandes ab. Doch es konnten keine Nachfolger gefunden werden. Im Sommer 2012 beschloss die Generalversammlung, in Zukunft mit dem deutschen Titanicverein zusammenzugehen. Die gemeinsam vorbereitete Fusion kam aber nicht zustande, weil die Vorstellungen vom künftigen gemeinsamen Weg doch zu weit auseinandergingen. Auf einer aussergewöhnlichen Generalversammlung des TVS im Oktober 2012 wurde schliesslich beschlossen, dass der TVS als eigenständiger Verein bestehen bleibt – allerdings würde die TiPo in Zukunft als e-paper erscheinen. Druck und Versand des Vereinshefts machten bis dahin den übergroßen Teil des Vereinsbudgets aus. Durch deren Wegfall und mit Hilfe von Spenden kann, wie schon oben erwähnt, die Mitgliedschaft inzwischen kostenlos angeboten werden. Wer die TiPo lieber klassisch auf Papier haben und archivieren möchte, kann dies seit 2013 in Form eines Jahrbuches, das auf Amazon und über Book on Demand bestellt werden kann (Suche: Titanic Post Jahrbuch).
Seit 2017 betreibt der Verein zusätzlich die Webseite titanicmap.org. Auf dieser Weltkarte versuchen wir, alle “Titanic-Orte” zu vermerken und buchstäblich auffindbar zu machen: Gräber oder Denkmäler ebenso wie Geschäfte mit Titanic im Namen oder Orte mit Filmbezügen. Mehr als 2000 Marker sind weltweit zu finden, viele davon mit Fotos. Mit dieser Karte sollen sich alle, die gerne virtuell oder tatsächlich Reisen, leichter zurechtzufinden und alle möglichen Orte mit einer Verbindung zur Titanic aufspüren können.
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